Bäckerei Holste

Mit Leib und Seele - Kunde seit 1946

Die Auswahl war damals als, nun ja, eher übersichtlich zu bezeichnen: Schwarzbrot, Feinbrot, fertig. Mehr gab es nicht, als Bäckermeister Hans Holste im Jahr 1946, nur ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, seine eigene Bäckerei in Sottrum eröffnete. Aber er setzte sich gegen alle Widerstände der Nachkriegszeit durch und brachte bereits ein Jahr später die ersten Brötchen im Wieste-Ort unter die Menschen. Für die damalige Zeit eine echte Sensation. Da Getreide im zerstörten Deutschland Mangelware war, wurde amerikanischer Weizen verwendet. Auch der Ofenbau war kein leichtes Unterfangen: Fleisch aus hauseigener Schlachtung wurde kurzerhand gegen die notwendigen Bauteile getauscht. Und es dauerte erneut nur wenige Jahre, ehe bei Holste zu Beginn der 1950er Jahre mit einer handbetriebenen Brotschneidemaschine auf die Bedürfnisse der Kunden eingegangen werden konnte.

Es sind Beispiele wie diese, die den Ehrgeiz und den Mut zur Innovation verdeutlichen, die sich seit nun schon 67 Jahren wie ein roter Faden durch das Familienunternehmen ziehen. Seit der ersten Stunde durfte sich die Bäckerei Holste dabei auf die Unterstützung der Volksbank verlassen. „In guten wie in schlechten Zeiten sind wir mit unserer Bank durch dick und dünn gegangen. Die Zusammenarbeit ist immer sehr gut gewesen. Außerdem bin ich schon immer der Meinung gewesen, dass Genossenschaftsbanken die sichersten sind“, erinnert sich Hans-Jürgen Holste, der den Betrieb 1970 von seinem Vater übernahm, um ihn im Jahr 2001 wiederum an seinen Sohn Jörn zu übergeben. „Mir wurde der Beruf quasi in die Wiege gelegt“, beschreibt Jörn Holste seinen Werdegang. „Schon als Kind bin ich immer mit dabei gewesen. Daraus hat sich eine echte Leidenschaft entwickelt.“ Und die mündete zunächst in der entsprechenden Ausbildung, ehe dann auch der Meister folgte.

80 Angestellte, darunter fünf Auszubildende im Verkauf, der Backstube und im Büro, beschäftigt Jörn Holste zurzeit. Dazu gesellt sich noch immer, sozusagen ehrenamtlich, Vater Hans-Jürgen. Eben ganz so, wie es sich für einen echten Familienbetrieb gehört. „Er ist hier die 'graue Eminenz'. Er sagt, er müsse noch immer jeden Tag ein bisschen Bäckerluft schnuppern“, sagt Jörn Holste.

Und ein guter Ratschlag könne schließlich nie schaden. Denn: Der Konkurrenzdruck wird immer größer, der Markt ist umkämpft. „Die Kosten steigen in allen Bereichen, egal ob Energie oder Rohstoffe. Das gilt zwar für alle, aber beim Preis können wir mit einem Discounter nicht mithalten. Deswegen setzen wir in unseren Filialen in Sottrum, Rotenburg, Scheeßel und Hellwege und unserem Stammsitz 'Am Eichkamp' auf den Wohlfühl-Faktor. Unsere Kunden sollen die Atmosphäre genießen.“ Bei den dafür notwendigen Investitionen steht die Volksbank wie in den vergangenen fast sieben Jahrzehnten stets zur Seite. „Es ist ein offenes und ehrliches Miteinander, die Wege sind kurz, und unser Konzept wird unterstützt“, sagt Holste. Ein offenes und ehrliches Miteinander – eine Einschätzung, die Kundenberaterin Petra Janßen voll und ganz unterstreicht. „Wir ziehen vertrauensvoll und partnerschaftlich an einem Strang um das Beste für das Unternehmen zu erreichen“, sagt Janßen, die Jörn Holste berät, seit er vor zwölf Jahren die Geschäftsführung übernommen hat.

Und egal ob Bäckerei oder Bank, so der Bäckermeister, entscheidend für den langfristigen Erfolg sei letztlich die Qualität der angebotenen Produkte. „Deswegen haben wir vor einem Jahr Zusatzstoffe und Fertigmischungen aus dem Sortiment verbannt.“ Es gelten nun die Richtlinien des Gütesiegels „Natur pur“: Natürlichkeit, Ehrlichkeit, Handwerk und volles Aroma. Jörn Holste setzt also wie auch schon sein Vater und Großvater auf Innovationen und darauf, dass sich immer mehr Menschen für ihre Nahrungsmittel und deren Herkunft interessieren. Ein Konzept, dass aufzugehen scheint und von dem auch Beraterin Petra Janßen überzeugt ist: „Ich persönlich achte beim Brot- und Brötchenkauf auf gute Qualität, freundliche Bedienung und Beratung sowie ein schönes Ambiente - das alles bietet die Bäckerei Holste. Besonders gut finde ich die 'Besinnung auf früher' - backen nach ökologischen Gesichtspunkten mit der Verarbeitung von natürlichen Backstoffen und dem Verzicht auf fertige Backmischungen. Ich würde meine Backwaren nie beim Discounter kaufen.“

Währenddessen herrscht auf dem Parkplatz vor dem Hauptsitz reger Betrieb, der gemütliche Innenraum mit seinen gemütlichen Holzelementen ist gut besucht. Und hinter dem Verkaufstresen dreht ein zweijähriger Junge aufgeregt seine Runden. Der Familienbetrieb scheint auch in die vierte Generation gehen zu können, es ist der Sohn von Jörn Holste.